Erfolgreicher Start in das Jahr 2023
Astrophysiker Prof. Dr. Tim Dietrich erhält IUPAP Early Career Scientist Prize für Allgemeine Relativitätstheorie und Gravitation und ein Stipendium der Daimler und Benz Stiftung
Tim Dietrich, Juniorprofessor an der Universität Potsdam und Max Planck Fellow am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik wurde von der International Union of Pure and Applied Physics (IUPAP) als bester Nachwuchswissenschaftler im Bereich Allgemeine Relativitätstheorie und Gravitation ausgezeichnet. Dietrich erhält diese Auszeichnung für seine fundamentalen Beiträge zur Entwicklung von Modellen für Doppelneutronensternsysteme und zum Verständnis von extrem dichter Kernmaterie. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro und einer Medaille verbunden.
Kurz zuvor warb Dietrich ein Stipendium der Daimler und Benz Stiftung in Höhe von 40.000 Euro für seine Forschung ein. Die Stiftung vergibt Stipendien an herausragende Postdoktorand:innen, Juniorprofessor:innen und Gruppenleitungen mit dem Ziel, die Autonomie und Kreativität der nächsten Generation von Wissenschaftler:innen zu stärken. Mit der Förderung werden Dietrich und sein Team unterstützt, ihre interdisziplinäre Forschung in den Bereichen der Kernphysik, Allgemeinen Relativitätstheorie, Gravitationswellenastronomie und Multimessenger-Astronomie zu vertiefen und ihr Forschungsnetzwerk auszubauen. In ihrem Projekt NUMANJI (Nuclear Physics and Multi-messenger Astronomy through Joint bayesian Inference) nutzen sie Analysemethoden aus der Wahrscheinlichkeitstheorie, um neue Beobachtungsdaten aus Multimessenger-Astronomie und Kernphysik auszuwerten. Besonderes Augenmerk richten sie dabei auf Gravitationswellen- und elektromagnetische Signale, die einander umkreisende Neutronensterne abgeben.
Um den guten Start ins Jahr 2023 komplett zu machen, wurde Dietrich im Februar von academics im Rahmen der Ausschreibung „Nachwuchswissenschaftler des Jahres 2022“ zum drittbesten Nachwuchswissenschaftler Deutschlands gewählt.
Tim Dietrich hat Physik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität in Jena studiert, wo er 2016 auch promovierte. Anschließend war er Postdoc am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam und Marie Sklodowska-Curie Fellow am Nikhef, dem Nationalen Institut für subatomare Physik in Amsterdam. Seit Februar 2020 ist Dietrich Juniorprofessor für Theoretische Astrophysik an der Universität Potsdam und seit Juli 2021 Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik. Dietrich hat bereits mehrere Preise erhalten, darunter Auszeichnungen für seine Dissertation von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und der Universität Jena, den Heinz-Billing-Preis zur Förderung des wissenschaftlichen Rechnens und den Heinz-Maier-Leibnitz-Preis. Ende letzten Jahres erhielt er zudem einen European Research Council (ERC) Starting Grant für sein Forschungsprojekt „SMArt“ („From Subatomic to Cosmic Scales: Simulation, Modellierung und Analyse der Verschmelzung binärer Neutronensterne“).