Young Scientist Award der Japanischen Physikalischen Gesellschaft für Sho Fujibayashi
Postdoktorand am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik wird für seine Forschung über verschmelzende Neutronensterne geehrt
Jedes Jahr vergibt die Japanische Physikalische Gesellschaft (JPS) ihre Young Scientist Awards an junge Wissenschaftler*innen, und würdigt damit herausragende Leistungen in der frühen Forschungskarriere. Der Preis wird an exzellente junge Forscher*innen verliehen, bei denen die JPS davon ausgeht, dass sie einen nachhaltigen Beitrag zur Zukunft der physikalischen Forschung in Japan leisten werden. Anlässlich der Preisverleihung wird Sho Fujibayashi bei der Jahrestagung der JPS am 20. März 2024 einen Vortrag halten.
„Ich freue mich sehr über diese Anerkennung meiner Forschung zu verschmelzenden Neutronensternen“, sagt Fujibayashi. „Es ist eine große Ehre für mich, eine der angesehenen Auszeichnungen der Japanischen Physikalischen Gesellschaft zu erhalten.“ Mit dem Preis werden seine Studien über den Materieauswurf bei Neutronensternverschmelzungen mit Hilfe numerisch-relativistischer Simulationen gewürdigt.
Drei der Arbeiten von Sho und seinen Koautoren wurden nun mit dem Preis ausgezeichnet:
- In „Mass Ejection from the Remnant of a Binary Neutron Star Merger: Viscous-radiation Hydrodynamics Study“, veröffentlicht 2018 in The Astrophysical Journal, führten Fujibayashi et al. eine lange allgemein-relativistische Simulation zur Hydrodynamik der Neutrinostrahlung eines massereichen Neutronenstern durch, der von einem Materietorus umgeben ist.
- Die Arbeit „Mass ejection from disks surrounding a low-mass black hole: Viscous neutrino-radiation hydrodynamics simulation in full general relativity“, veröffentlicht in Physical Review D im Jahr 2020, beschäftigt sich mit Simulationen der Hydrodynamik, dem Neutrinotransport und der Strahlung von Akkretionsscheiben, die ein rotierendes Schwarzes Loch umgeben.
- In „Comprehensive study on the mass ejection and nucleosynthesis in binary neutron star mergers“, veröffentlicht in The Astrophysical Journal im Jahr 2023, führten Fujibayashi und seine Koautoren numerisch-relativistische Simulationen für die Verschmelzung von Doppelneutronensternen durch, die zunächst einen hypermassereichen Neutronenstern bilden, der dann zu einem Schwarzen Loch kollabiert.
Sho Fujibayashi promovierte 2018 an der Universität Kyoto in Physik. Seit Juni 2018 arbeitet er als Wissenschaftler in der Abteilung Numerische und Relativistische Astrophysik von Masaru Shibata am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) im Potsdam Science Park.
Der Young Scientist Award der Physikalischen Gesellschaft Japans wurde 2006 ins Leben gerufen, um herausragende junge Forschende als zukünftige Führungskräfte in der Physik zu würdigen. Die Kandidat*innen werden von einem unabhängigen Auswahlkomitee in den verschiedenen Sparten nominiert, die Gewinner*innen werden vom Vorstand ausgewählt. Die Preisträger*innen halten einen Vortrag auf der Jahrestagung.