Doppelte Auszeichnung: Elisa Maggio erhält Giulio-Rampa-Preis und Fubini-Preis für ihre herausragende Doktorarbeit
Nachdem Elisa Maggio, Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Potsdam, bereits mit einem Preis des Amaldi Research Center der Universität La Sapienza in Rom ausgezeichnet wurde, erhält sie nun zwei weitere Preise für ihre exzellente Doktorarbeit über Tests der Allgemeinen Relativitätstheorie.
„Ich bin sehr froh und fühle mich durch diese wunderbare Anerkennung meiner Arbeit sehr geehrt“, sagt Elisa Maggio. „Schon einen Preis zu gewinnen ist eine Ehre, und ich bin wirklich hocherfreut, drei Preise für meine Doktorarbeit zu erhalten.“
Während ihrer Doktorarbeit an der Universität La Sapienza in Rom untersuchte Maggio das Vorhandensein von Horizonten in Schwarzen Löchern, wie es die Allgemeine Relativitätstheorie vorhersagt. Schwarze Löcher gehören zu den kompaktesten Objekten im Universum, und die Schwerkraft ist in der Nähe eines Schwarzen Lochs so stark, dass nicht einmal Licht diese Region verlassen kann. Die äußere Grenze dieses Bereichs – der „Ereignishorizont“ – wird von der allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt. Keine Information oder gar Materie aus dem Inneren des Schwarzen Lochs kann den Horizont überschreiten. Einige modifizierte Theorien der Gravitation sagen allerdings die Existenz von kompakten Objekten ohne Horizont voraus. Maggio hat das Gravitationswellensignal abgeleitet, das ausgesendet werden würde, wenn sich während der Verschmelzung zweier Schwarzer Löcher ein kompaktes Objekt ohne Horizont bilden würde. Ihre Forschung stellt die Allgemeine Relativitätstheorie auf den Prüfstand: Würden Wissenschaftler:innen ein Gravitationswellensignal messen, das einem horizontlosen kompakten Objekt entspricht, hätten sie die Grenzen der Einsteinschen Theorie erreicht.
Elisa Maggio studierte Physik an der Universität La Sapienza in Rom, Italien, wo sie 2022 mit einer Arbeit zum Thema „Probing new physics on the horizon of black holes with gravitational waves“ promovierte. Im April 2023 erhielt sie für diese herausragende Dissertation einen mit 3.000 Euro dotierten Preis des Amaldi Research Center der Universität La Sapienza. Seit November 2021 ist sie Leibniz-Fellow in der Abteilung Astrophysikalische und Kosmologische Relativitätstheorie von Prof. Alessandra Buonanno am Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Potsdam. Maggios Stelle wird mit Mitteln des Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises 2018 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
Der Giulio Rampa PhD Thesis Prize wird von der Universität Pavia und der Italian Society for Relativity and Gravitational Physics (SIGRAV) gestiftet, um das Andenken an Giulio Rampa zu ehren, einen Absolventen der Universität Pavia, der in jungen Jahren bei einem Unfall ums Leben kam. Der Preis wird alle zwei Jahre an eine Doktorandin oder einen Doktoranden für herausragende Forschungsarbeiten im Bereich der allgemeinen Relativitätstheorie verliehen. Der Preis ist mit einer Urkunde und einem Scheck in Höhe von 2.000 EUR verbunden.
Der mit 2.000 EUR dotierte Fubini-Preis wurde vom Italienischen Nationalen Institut für Kernphysik (INFN) zu Ehren des aus Turin stammenden theoretischen Physikers Sergio Fubini (1928 - 2005) gestiftet, der bedeutende Beiträge zur Feldtheorie und Stringtheorie geleistet hat. Die Preisverleihung wird am 25. September 2023 in Rom stattfinden.