Einstein-Teleskop-Taskforce aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden gegründet
Neue Kollaboration soll die Kandidatur für das Observatorium in der Euregio Maas-Rhein stärken
Eine Taskforce aus Belgien, Deutschland und den Niederlanden wird alle aktuellen und zukünftigen Informationen der beteiligten Behörden zusammenführen, um eine starke, gemeinsame Bewerbung der drei Länder für das Einstein-Teleskop zu erarbeiten. Diese Taskforce wird auch aufzeigen, welche Schritte noch unternommen werden müssen, um die Kandidatur der Grenzregion in einem endgültigen Projektvorschlag/Gebotsbuch im Jahr 2025 einzureichen.
Darauf einigten sich Minister, Verwaltungsbeamte, Spitzenbeamte und Wissenschaftler aus den drei Ländern bei einem Runden Tisch am 13. Dezember in Bonn. Dies ist ein wichtiger Schritt in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit auf dem Weg zu einem starken Gebotsbuch.
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Das Einstein-Teleskop am AEI Hannover
Das AEI Hannover ist seit langem eine führende Institution in der Gravitationswellenforschung und Mit-Initiator des Einstein-Teleskops. Die Schwerpunkte der Forschung liegen in den Bereichen quantenlimitierte interferometrische Messungen, Laserentwicklung, der Entwicklung von Quetschlichtquellen sowie Steuerung und Betrieb von Gravitationswellendetektoren.
Am Institut wird eine Laserquelle für den Einstein Telescope Pathfinder – so der Name eines Prototyps des Observatoriums – entwickelt und getestet und am Prototypen in Maastricht installiert. Forschende des Institut untersuchen zudem Fragen bei der Erzeugung von gequetschtem Licht und der Verwendung dieser Technologie in Gravitationswellen-Detektoren der 3. Generation, sowie der aktiven Unterdrückung seismischer Einflüsse auf die Spiegelaufhängungen von ET.
Der 10-Meter-Interferometer-Prototyp am Institut ist ein Prüfstand für neue Technologien, die in zukünftigen interferometrischen Gravitationswellen-Detektoren wie dem Einstein-Teleskop eingesetzt werden sollen.
Im Projekt „Glass Technologies for the Einstein Telescope“ (GT4ET) werden in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik zudem miniaturisierte Optomechaniken für das Einstein-Teleskop entwickelt.
Das Einstein-Teleskop am AEI Potsdam
Das AEI Potsdam spielt seit langem eine führende Rolle in der Gravitationswellenforschung. In den letzten Jahren waren Wissenschaftler:innen hier an der Erforschung der wissenschaftlichen Grundlagen für die Gravitationswellendetektoren der dritten Generation beteiligt, und einige von ihnen sind nun der Einstein Telescope Scientific Collaboration beigetreten. Sie wollen diese zukünftigen Detektoren nutzen, um einzigartige astrophysikalische und kosmologische Informationen sowie Erkenntnisse zur Grundlagenphysik aus Schwarzen Löchern und Neutronensternen zu gewinnen. Die Forschung am AEI Potsdam umfasst i) die theoretische Modellierung von Gravitationswellenquellen mit analytischen und numerischen Techniken im Vakuum und mit Materie, ii) hochentwickelte und effiziente Methoden zur Datenanalyse, um Rückschlüsse über die Populationseigenschaften von Doppelsternsystemen, die innere Zusammensetzung von Neutronensternen und die Natur der Schwerkraft zu ziehen, und iii) Untersuchungen von Phänomenen, an denen elektromagnetische Gegenstücke zu Gravitationswellenbeobachtungen von Doppelsternsystemen mit Materie beteiligt sind.