Tag der Offenen Tür bei GEO600
Den Gravitationswellen-Detektor bei Sarstedt besuchen
Am Samstag, den 11. Juli 2015, lädt das Albert-Einstein-Institut (AEI) Hannover zum Besuch beim deutsch-britischen Gravitationswellen-Detektor GEO600 nahe Sarstedt. Zwischen 11 und 17 Uhr informieren Wissenschaftler des AEI auf dem Detektorgelände über die Suche nach Gravitationswellen, die ein vollkommen neues Fenster zum Universum öffnen sollen und deren Existenz Albert Einstein im Jahr 1916 vorhersagte.
Neue Astronomie
Seit Jahrtausenden blicken Menschen in den Sternenhimmel, seit Jahrhunderten bauen sie immer leistungsfähigere Teleskope. Doch auf diese Weise lässt sich nach aktuellen Erkenntnissen nur ein kleiner Bruchteil unseres Universums beobachten, denn viele Objekte sind verborgen oder grundsätzlich unsichtbar.
In den kommenden Jahren soll die erste direkte Messung von Gravitationswellen erstmals ein neues Fenster zur unsichtbaren, „dunklen“ Seite des Universum aufstoßen. Daran wird GEO600 maßgeblich beteiligt sein, denn hier werden neue Technologien zum Aufspüren von Gravitationswellen entwickelt und erprobt. Diese sind von entscheidender Bedeutung für die advanced LIGO-Detektoren in den USA.
GEO600 aus der Luft.
Gravitationswellen – Einsteins fast 100 Jahre alte Vorhersage
Mit der Allgemeinen Relativitätstheorie revolutionierte Albert Einstein im Jahr 1915 unser Verständnis des Universums. Eine wichtige Vorhersage seiner Theorie ist die Existenz von Gravitationswellen – winziger Kräuselungen der Raumzeit – die er bereits im Jahr 1916 voraussagte. Sie entstehen in kosmischen Großereignissen wie Sternexplosionen oder wenn kompakte Sternreste miteinander verschmelzen. Sie stauchen und dehnen den Raum und verursachen so winzige Längenänderungen, die – ähnlich zu Schallwellen in der Luft – gewissermaßen den Klang des Universums darstellen.
Die Kräuselungen der Raumzeit wollen die GEO600-Wissenschaftler mit Hilfe eines Laser-Interferometers nachweisen, das zwei senkrecht zueinander verlaufende Laserlichtstrecken hochpräzise miteinander vergleicht. Selbst starke Gravitationswellen verändern die Armlänge nur um Bruchteile eines Atomkerndurchmessers – doch so genau misst GEO600 bereits heute.
Spitzenforschung hautnah
Beim Tag der Offenen Tür am 11. Juli 2015 erhalten Besucher zwischen 11 und 17 Uhr Informationen aus erster Hand über die Grundlagenforschung und die tägliche Arbeit am Gravitationswellen-Detektor GEO600. Führungen über das Detektorgelände mit Einblicken das Herz der hochempfindlichen Messanlage werden nach Bedarf durchgeführt. Exponate, Kurzvorträge und Gespräche mit Wissenschaftlern runden das Angebot ab.
GEO600 ist wird gemeinsam vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik in Hannover, der Leibniz Universität Hannover und Forschungsgruppen an den Universitäten Cardiff und Glasgow betrieben. An der Finanzierung beteiligen sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Land Niedersachsen, die Max-Planck-Gesellschaft, der britische Science & Technology Facilities Council und die VolkswagenStiftung.
Anfahrt mit dem Fahrrad
Das GEO600-Gelände liegt südlich der Leineaue, nahe der Innerste und kann ideal über einen Abstecher vom Radwanderweg „Grüner Ring“ erreicht werden. Ein Besuch bei GEO600 lässt sich so gut mit einer Fahrradtour verbinden. Mit Ihrem Fahrrad können Sie direkt bis zum Zentralgebäude von GEO600 vorfahren. Zur Orientierung kann die in der rechten Spalte verlinkte Fahrradkarte dienen.
Anfahrt von Hannover mit dem Auto und Parkmöglichkeiten
Mit dem Auto: Nehmen Sie die B6 (Messeschnellweg) nach Süden und biegen Sie bei „Sarstedt/Heisede“ rechts ab. Rechts abbiegen nach Heisede, dann bei „Schulenburg/Ruthe“ links ab. In Ruthe rechts abbiegen. Nach dem Überqueren der Leine am EXPO-Zeichen (bzw. an dem weißen Hinweisschild „Universität Hannover/Versuchsgelände“ oder dem grünen Hinweisschild „Schäferberg“) rechts abbiegen.
Bei Anreise mit dem Auto nutzen Sie bitte die Parkmöglichkeiten am Lehr- und Forschungsgut Ruthe der Tierärztlichen Hochschule Hannover. Sie können dort am Gutshaus (s. Karte rechts) oder an den Geflügelhäusern parken. Von dort ist es ein kleiner Spaziergang (rund ein Kilometer) bis zum Zentralgebäude des Gravitationswellen-Observatoriums entlang der 600 Meter langen Lasermessstrecke von GEO600. Der Weg ist mit Informationstafeln gekennzeichnet.