Balzan-Preis-Projekt

Der Weg zur Lösung des relativistischen Zweikörperproblems und Auswirkungen auf die Beobachtung von Gravitationswellen aus kompakten Doppelsternsystemen

Im Jahr 2021 erhielt Alessandra Buonanno den Balzan-Preis im Bereich „Gravitation: physikalische und astrophysikalische Aspekte“. Die Hälfte des Preisgeldes wird für die Förderung junger Wissenschaftler*innen verwendet, insbesondere durch die Unterstützung eines Postdoktoranden, der historische und philosophische Aspekte der Lösung des Zweikörperproblems in der Allgemeinen Relativitätstheorie erforscht, sowie durch die Organisation von Workshops und durch ein spezielles Besuchsprogramm.

Projektüberblick

Das Projekt beschäftigt sich mit der Geschichte der Lösung des Zweikörperproblems in der Allgemeinen Relativitätstheorie während der letzten 40 Jahre, mit besonderem Schwerpunkt auf

  • den näherungsweisen analytischen Lösungen,
  • der numerische Lösung,
  • der Schnittstelle zur numerischen Relativitätstheorie und
  • der Rolle analytischer und numerisch-relativistischer Methoden bei der Entdeckung von Gravitationswellen durch die LIGO Scientific Collaboration und die Virgo Collaboration im Jahr 2015.

Diese Forschung wird eine entscheidende Lücke in der Literatur zur Geschichte des relativistischen Zweikörperproblems schließen, da sich diese bisher ausschließlich auf die Arbeit von Einstein und seinen Mitstreitern in den späten 1920er und 1930er Jahren konzentriert hat. Viele der von Einstein und seinen Kooperationspartnern aufgeworfenen Fragen wurden jedoch erst in den letzten 30 Jahren beantwortet, andere von Einstein formulierte Fragen und Konzepte wurden präzisiert, wieder andere sind noch unbeantwortet.

Das Projekt hat Pioniercharakter, da es Einstein-Forscher*innen (Historiker*innen und Wissenschaftsphilosoph*innen) mit denjenigen zusammenbringen wird, die in der Nachfolge Einsteins das Problem der Bewegung in der Allgemeinen Relativitätstheorie für Doppelsysteme aus Schwarzen Löchern und/oder Neutronensternen bearbeitet und gelöst haben.

Zur Redakteursansicht